Bengelchen und  Engelchen

Redaktion

Es war einmal ein kleines Bengelchen, das hatte den lieben langen Tag nichts anderes im Sinn, als den Leuten in seinem Dorf das Leben schwer zu machen. Dem Bäcker versteckte es den Brotschieber, so dass alles Brot im Ofen verbrennen musste. Dem Müller warf es Steine ins Mahlwerk, das es beim Mahlen nur so krachte. Dem Schuster verdarb es das Leder mit Tinte, weshalb der gute Mann nicht ein Paar Schuhe daraus machen konnte.

Die Leute im Dorf waren so verärgert, dass sie schon das Bengelchen samt seiner Familie aus dem Dorf vertreiben wollten. Da passierte eines Tages beinahe ein großes Unglück. Als das Bengelchen die Netze des Fischers zerschneiden wollte, fiel es aus dem Boot ins kalte Wasser. Vor Schreck vergaß das Bengelchen zu atmen, beinahe wäre es untergegangen, wenn der Fischer nicht in der Nähe gewesen wäre und das Bengelchen mit seinem großen Fischerhaken aus dem Wasser gezogen hätte. Schnell hauchte der Fischer dem armen Kind Leben ein und wickelte es in dicke Decken.

Engelchen

Drei Tage lag das Bengelchen mit Schüttelfrost und Fieber im Bett. Im Schlaf erzählte es von einem Engel, der ihm erschienen war. Am vierten Tag schlug das Kind die Augen auf und konnte sich an gar nichts mehr erinnern. Zwar freuten sich die Leute, dass dem Bengelchen nichts Schlimmeres geschehen war, aber die drei Tage ohne Schabernack hatten ihnen auch gefallen. Doch als nun das Kind wieder gesund war und munter durch das Dorf sprang, blieben die Streiche aus. Stattdessen konnte man das Kindchen beim Backen, Mahlen, Schustern und Fischen sehen. Es half den Leuten, wo es nur konnte, gerade so wie ein Engelchen. Im Dorf sprach man noch viele Jahre vom Bengelchen, das zum Engelchen wurde und von dem wundersamen Engel, der es beschützt und wohlerzogen hatte.

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