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Rennmaus-Nachwuchs – Meistens nicht geplant!

„Wir dachten, es sind zwei Männchen und nun stehen wir vor dem Problem, dass es sich doch um ein Rennmauspärchen handelt. Was nun?“
Eigentlich könnte man dieses Problem schon den „Zoofachgeschäft-Klassiker“ nennen:

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Transportkäfige

Anstelle der beiden männlichen oder weiblichen Tiere, die uns der freundliche Zoohändler angepriesen und verkauft hat, findet im Rennerheim plötzlich eine muntere Paarung statt.

Vielleicht fehlt es dem freundlichen Zoohändler an der nötigen Erfahrung.

Vielleicht ist die eindeutige Bestimmung des Geschlechts bei jungen Rennern im Abgabealter von 8-9 Wochen auch sehr schwierig, aber wenn die beiden Renner anfangen im Gehege ihrem Namen alle Ehre machen und der eine den anderen wild durch den Käfig jagt, sollte dieses Verhalten den Tierhalter nachdenklich stimmen.

Wer bis zu diesem Zeitpunkt noch daran glaubt, dieses Verhalten findet statt, um die Rangordnung der beiden Männchen bzw. Weibchen zu regeln, wird spätestens 24 bis 26 Tage nach der „Rangelei“ durch lautes mehrstimmiges Fiepen aus dem Rennmausnest eines besseren belehrt: Der Nachwuchs ist da!
Nicht ein, nicht zwei – nein, bis zu zehn kleine Rennmäuschen können sich im Nest tummeln. Wer das jetzt niedlich findet, wird unter Umständen weitere vier Wochen später sein blaues Wunder erleben: Dann nämlich liegen weitere 2 -10 Rennmäuschen im Nest, da das Muttertier bereits acht Stunden nach der Geburt wieder paarungsbereit ist.
Nun, ein Mathe-As muss man nicht sein, um das Paarungsergebnis eines Jahres von Rennmauseltern auszurechnen …

Das ist die Frage: „Was nun?“ durchaus berechtigt. Entweder man trennt das Vatertier noch vor der Geburt der Minimäuse und eröffnet sechs Wochen nach der Geburt eine Männlein- und eine Weibleingruppe oder das männliche Tier wird kastriert. Das bedeutet, die Hoden werden entfernt und die Samenstränge vernäht und das Tier wird dadurch unfruchtbar.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, sich von einem der beiden Tiere zu trennen und nur die Weibchen oder die Männchen des ersten Wurfs zu behalten.

Jede der Möglichkeiten hat Vor- und Nachteile:

Eine zweite Gruppe zu eröffnen heißt, das gesamte Zubehör - vom Käfig bis zur Trinkflasche - noch einmal zu kaufen, ganz abgesehen von den Kosten, vom größeren Platzbedarf und dem höheren Zeitaufwand für die Pflege und Versorgung der beiden Rasselbanden.

Eine Operation birgt immer das Risiko, dass das Tier den Eingriff nicht überlebt. Einige Tierärzte lehnen so einen Eingriff bei einem kleinen Tier mit der relativ geringen Lebenserwartung von 2-3 Jahren sogar aus Tierschutzgründen ab. Eine Unfruchtbarmachung des Weibchens nennt man auch Kastration und ist ein weitaus größerer Eingriff und deshalb noch risikoreicher.

Abgabetiere gibt es je nach Region bereits aufgrund der starken Vermehrung der Tierart oft im Überfluss. Gleichzeitig lassen sich ältere Renner schwierig mit anderen, fremden Rennern zusammenbringen, also bleibt manchmal nur das Ende als Futtertier für Reptilien oder Raubvögel.

Die Kastration

Ist die Entscheidung für das Unfruchtbarmachen des Männchens gefallen, sollte man im Internet nach einem erfahrenen Rennmaus-Tierarzt suchen oder das Branchenbuch in der Rubrik „Tierärzte“ rauf und runter telefonieren. Manchmal muss man dafür auch eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen z.B. zu einer Tierklinik. Der Tierarzt sollte diesen Eingriff schon mehrfach vorgenommen haben und auch sonst etwas von diesen putzigen Tierchen verstehen, denn damit wird das Operationsrisiko erheblich verringert. Die Kosten für die Operation schwanken zwischen 40 und 70 Euro je nach Praxis oder Klinik.

Üblicherweise wird das Tierchen mit einem Narkosegas betäubt. Manche Tierärzte arbeiten auch mit Narkosegas und einer Narkosespritze. Wird nur eine Narkosespritze eingesetzt, bestehen die Schwierigkeiten in der passenden Menge und der begrenzten Zeit, die der Tierarzt dann für den Eingriff zur Verfügung hat. Das Narkosegas lässt sich im Vergleich dazu besser einstellen. Außerdem hat es den Vorteil, dass das Tier direkt nach der Ausschaltung der Narkose wieder wach wird und das Herz-Kreislaufsystem nicht so stark belastet wird.
Die Behauptung bei einer Operation mit einer Gasnarkose würden die Tiere im Vergleich zu einer Spritze Schmerzen erleiden, stimmt nicht. Der Wundschmerz tritt zwar schneller ein, weil das Tier früher aus der Narkose erwacht, während der Operation spürt es aber nichts.
Eine Narkose bedeutet immer das Risiko eines Herz-Kreislauf-Versagens, schließlich steckt keiner in dem Tierchen drin und kann sagen, wie gesund es vor dem Eingriff ist. Ein guter Tierarzt erkennt jedoch äußere Anzeichen für eine Erkrankung und operiert im Zweifelsfall nicht. Außerdem wird er immer nachfragen, ob das Geschlecht des zweiten Tieres tatsächlich weiblich ist und anbieten das Geschlecht des zweiten Tieres eindeutig zu bestimmen. Die Kosten liegen zwischen 3 und 10 Euro.

Beide Tiere mit zum Tierarzt zu nehmen ist auch deshalb günstig, weil dann beide merkwürdig riechen und das Männchen bis zur Operation beim Weibchen im Käfig bleiben kann. Denn wir wissen ja: Renner sind keine Einzelgänger!

Also macht man sich am Tag X mit einem kleinen und einem größeren Käfig auf den Weg zum Tierarzt. Beide Käfige müssen mit Futter und Trinkflasche ausgestattet sein, der kleinere Krankenkäfig wird mit Küchenrollenpapier ausgelegt und dient als Aufwachkäfig in der Tierpraxis und als Transportkäfig für den Rückweg. Das Weibchen kann auf Anfrage bis zur Abholung des operierten Tieres ebenfalls in der Praxis bleiben.

Sind die Geschlechter beider Tiere bestimmt und man hat ein Pärchen, wird die Operation meistens noch am selben Tag vorgenommen. Sie dauert nicht sehr lange, oft kann man das Tier nach zwei bis drei Stunden in einem wachen Zustand wieder mit nach Hause nehmen. Weil die Minitiere durch die Narkose schnell auskühlen, werden sie nach dem Eingriff auf eine Wärmematte oder unter Rotlicht gelegt. Der Besitzer bekommt sein Tier erst zurück, wenn es eindeutig wach und in einem guten Zustand ist. Zuhause sollte man den tierischen Patienten nach ein paar Stunden in einen größeren, mit Papiertüchern ausgelegten Käfig setzen. Ein Holzhäuschen und ein Meer aus klein gerissenem Toilettenpapier sorgen für ein weiches Schlafnest und bieten die nötige Rückzugsmöglichkeit. Es ist gut wenn Männchen und Weibchen durch Trenngitter Kontakt haben, dann gibt es weniger Schwierigkeiten bei der späteren Zusammenführung.

Nach der Operation können folgende Komplikationen auftreten:
Es kann passieren, dass der Renner sich die Fäden zu früh selber zieht. Nach 2-3 Tagen ist dieses Risiko überwunden und das Tier darf sich selbst die Fäden ziehen. Vor dieser Zeit muss man allerdings sofort zurück zum Tierarzt.
Die Wunde kann sich entzünden, dann muss sie täglich vom Tierarzt behandelt werden. 4 - 5 Tage in einer sauberen, weichen Umgebung ohne Sandbad, Heu oder Kletterspielzeug halten die Gefahr einer Entzündung aber sehr gering.

Ein bis zwei Tage nach der Operation wirkt der Unterleib des Männchens noch geschwollen.
Es ist durchaus möglich, dass das Tier viel schläft und ein Hinterbein eine zeitlang nachzieht, weil die Naht spannt. Das sollte sich aber auch nach ein paar Tagen geben.
Eine Extraportion Mehlwürmer und Leckerli können nicht schaden. Nach etwa einer Woche kann das kastrierte Männchen wieder in das normale Gehege zurück.

Achtung!

Auch nach der Kastration kann das Männchen noch in den folgenden 6 Wochen Nachwuchs zeugen. Deshalb muss man mit einem ersten oder zweiten Wurf rechnen.

Wohin mit dem ungewollten Nachwuchs?

Nach der Geburt der kleinen Renner hat man ca. 8 Wochen Zeit, um die Minis abzugeben.
Wer niemanden im Familien- und Freundeskreis findet oder die Tiere nicht in die Zoohandlung geben will, der kann sich kostenlos im Internet auf speziellen Rennmausseiten in eine Notfall – oder Abgabedatenbank eintragen. Eine Anzeige in der Tages- oder Wochenzeitung ist ebenfalls eine Möglichkeit nette Rennmausfamilien zu finden, aber sie sind nicht immer kostenlos.

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