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Vier Lebensziele
Die Grundegel des Hinduismus lautet:
Man sollte sich
gegenüber anderen
nicht in einer Weise benehmen,
die für einen selbst unangenehm ist;
das ist das Wesen der Moral.
(aus Mahabharata XIII 114,8) |
Trotz der vielfältigen Möglichkeiten ihren Glauben auszuüben, ist den allermeisten Hindus die Erfüllung der vier Lebensziele sehr wichtig. Erst das ständige Bemühen im Alltag, die Lebensziele kama, artha, dharma und moksha zu erreichen, machen den Gläubigen zu einem glücklichen, mitfühlenden und hilfsbereiten Menschen. |
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Kama, nicht zu verwechseln mit karma,ist die Freude am Leben mit allen Sinnen. Dazu gehören auch Dinge wie Hobbys oder gutes Essen. Mit dem Ziel artha ist der Erfolg aus harter Arbeit in Schule und Beruf verbunden, denn dadurch wird Wohlstand erworben. Kinder helfen daher schon früh im Haushalt, auf den Feldern oder in Werkstätten. Auch mit einem selbstverdienten Taschengeld wird artha erfüllt. Dharma ist das Bemühen, alle Pflichten - gegenüber Gott oder den Göttern, der Familie und sich selbst - so gut wie möglich zu erfüllen.
Dazu gehört auch Respekt vor der Umwelt und den Tieren, weshalb viele Hindus Vegetarier sind. Das dharma wird mit dem richtigen und guten Handeln des Gläubigen erreicht. Das höchste und letzte Ziel, moksha, ist die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt durch gute Taten und die Erfüllung der drei anderen Ziele. Erst dann wird eines Tages die Vereinigung der menschlichen Seele mit dem Göttlichen möglich.
Text: Nicole Potthoff |