Der Klimawandel betrifft …
… alle Menschen dieser Erde
Die Folgen des Klimawandels nehmen Einfluss auf die Gesundheit, die Wasserversorgung und die Ernährung der Weltbevölkerung. Schon jetzt hungern täglich eine Milliarde Menschen auf der Erde. Über eine Milliarde Menschen haben täglich mit Wasserknappheit zu kämpfen. In Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika leben die Menschen in großer Armut. Sie verlieren durch Wüstenbildung, Erdbeben, Wirbelstürme und Überschwemmungen ihre Lebensgrundlage. |
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... das Wasser der Erde
Etwa 70% der Erde ist mit Wasser bedeckt ist. Aber nur 3% davon ist Süßwasser. Der größte Teil des Süßwassers ist in Gletschern gefroren. 97% des Wassers enthält Salz. Salzwasser kann nur durch eine aufwendige Aufbereitung als Brauch- und Trinkwasser genutzt werden.
Durch die globale Erwärmung schmelzen die Gletscher. Der Meeresspiegel steigt an. Mit diesem Anstieg dringt Salzwasser in Flüsse, Seen und in das Grundwasser. Teile der Süßwasservorräte der Erde werden versalzen. Die Süßwasservorkommen der Erde sind ungleich verteilt. Wo Süßwasser in großen Mengen vorkommt, ist der Verbrauch für die Landwirtschaft, in der Industrie und in Haushalten besonders hoch. In Afrika, Indien oder Australien wird das gering vorhandene Süßwasser durch den Klimawandel noch knapper. Flüsse und Seen trocknen aus. Gleichzeitig entstehen auf der Erde extreme Wetterbedingungen, wenn dem Wasserkreislauf mehr Wasser zugeführt wird. Die Meeresströme verändern sich ebenfalls. Sie sorgen wie die Luftzirkulation für den Temperaturausgleich auf der Erde und haben einen großen Einfluss auf das Klima.
… die Tiere der Erde
Unter den veränderten Klima- und Wetterbedingungen leidet auch die Tierwelt. Ihre Lebensräume werden zerstört und damit Nahrungsketten unterbrochen. Die meisten Tierarten können sich nicht schnell genug an die neuen Bedingungen anpassen.
Für Schlauwebbis
Evolution bedeutet Anpassung: Alle Lebewesen müssen um ihr Überleben kämpfen. Sie unterliegen einem ständigen Wandel und entwickeln sich dadurch weiter. Die Anpassung an veränderte Lebensbedingungen erfolgt von Generation zu Generation in kleinen Schritten. |
Was macht der Eisbär, wenn es kein Eis mehr gibt? Warum sollen die Zugvögel in den Süden ziehen, wenn unsere Winter wärmer werden? Jeden Tag sterben an die 130 Tier- und Pflanzenarten auf der Erde aus. Der größte Verursacher für dieses Artensterben ist der Mensch. Er greift immer weiter in die Lebensräume der Arten durch Abholzung, Rodung, Entwässerung, Ackerbau, Viehzucht und Städtebau ein. Die globale Erderwärmung und ihre Folgen beschleunigen das Artensterben rasant. Alle Lebewesen sind in den Naturkreislauf eingebunden und voneinander abhängig. Ändert sich eine Bedingung, hat das Folgen für das gesamte Ökosystem.
… Landschaften der Erde
Die Wüste breitet sich als Folge des Klimawandels immer weiter aus. Die Größe der betroffenen Landstriche entspricht in etwa 6.000 Fußballfeldern im Jahr. Die Menschen in diesen Regionen verlieren Land für Ackerbau und Viehzucht. Neben ihrer Heimat verlieren sie damit ihr einziges Auskommen. „Land unter!“ heißt es nicht mehr nur auf den nordfriesischen Inseln. Wenn der Meeresspiegel steigt, werden Küstenregionen der ganzen Erde geflutet. Das Meer nimmt sich Stück für Stück Strände, Steilküsten, Weide- und Ackerland und ganze Städte.
Wälder gelten als die „grünen Lungen“ unserer Erde. Sie sind Sauerstofflieferant, Kohlendioxidspeicher und Wasserverdunster. Dennoch wird seit 30 Jahren in jeder Sekunde eine Fläche von 130 Fußballfeldern abgeholzt, gerodet und damit vernichtet. Außerdem zerstören Umweltkatastrophen wie Wirbelstürme oder saurer Regen die grünen Riesen. Ein toter Wald setzt aus seinen Bäumen und dem Waldboden CO2 frei. Bei diesen Holzmengen wird die Atmosphäre zusätzlich stark belastet. Das Aufforsten neuer Wälder dauert in Deutschland je nach Baumart zwischen 40 und 100 Jahren. In den Tropen wachsen Bäume zwar deutlich schneller, aber in der Geschwindigkeit in der Wald vernichtet wird, kann kein einziger Baum nachwachsen. Wälder speichern und lenken aber auch Sonnenenergie um, damit wirken sie wie riesige Kühlanlagen für die Atmosphäre. Nicht zuletzt ist jeder Wald auch Lebensraum für andere Pflanzen und Tiere. Für die Menschen ist er einerseits Lebensgrundlage und andererseits Erholungsgebiet.
… die Gerechtigkeit unter den Menschen
Der Klimawandel verschärft die Ungerechtigkeit zwischen den Bürgern reicher und armer Staaten. Die Industrieländer verursachen die meisten Treibhausgase und leben im Wohlstand. Jeder Deutsche verursacht etwa 10 Tonnen CO2 im Jahr. Jeder Äthiopier dagegen nur 0,05 Tonnen. Mit den Auswirkungen der hohen CO2-Ausstösse müssen aber auch diejenigen leben, die sie nicht verursacht haben. Entwicklungsländer haben kein oder kaum Geld für den Umweltschutz. Für die Menschen in diesen Ländern sind die Klimafolgen lebensbedrohlich. Mehr als 20 Millionen Menschen flüchten jedes Jahr aus ihrer Heimat, weil es dort kein Wasser oder Ackerland mehr gibt. Außerdem fühlen sich die Entwicklungsländer benachteiligt: Die Industriestaaten haben mit ihren technischen Errungenschaften in 150 Jahren 80% der Treibhausgase verursacht. Die armen Länder sehen darin einen ungerechten Vorsprung, wenn sie sich jetzt an die Regeln zum Klimaschutz halten müssen.
… die Politik
Jedes Land setzt sich mittlerweile für den Klimaschutz ein. Das eine Land mehr, das andere weniger. Seit 1992 treffen sich einmal im Jahr Vertreter der 192 Staaten dieser Erde, um über den Klimawandel und seine Folgen gemeinsam zu beraten. Das Ziel sind für alle Staaten verbindliche Regeln, um die globale Erderwärmung durch Mensch & Technik aufzuhalten. 192 Staaten bedeuten 192 unterschiedliche Interessen. Arme Länder haben andere Probleme als reiche. Wer soll wie viel für den Klimaschutz zahlen?
Wie können schwächere Länder in ihren Bemühungen unterstützt werden? Ist der Handel mit Treibhausgasen der richtige Weg? In den vergangenen Jahren konnten sich die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz zumindest darauf einigen, dass der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen sehr deutlich eingedämmt werden muss. Maßnahmen dazu sind unter anderem: Energiesparen, die Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft, schadstoffärmere Autos und Fabriken sowie Müllvermeidung.
Text: Nicole Potthoff
Wie du deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kannst, erfährst du hier. |