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Im Kastanienbaum 8. Kapitel

Frage-Antwort-Spielchen

Die Rückfahrt hatte Jack und Julia traurig gestimmt. Mit jedem Meter, den der Bus zurücklegte, entfernten sie sich weiter von ihrer Anaïs und diese sich von ihnen. Julia und Jack hockten wieder hinten im Bus und versuchten sich die Zeit zu vertreiben, doch leider mussten sie ständig an ihre kleine Spanierin denken. Ablenkung war kaum möglich.
Katja redete oft und viel, sagte irgendetwas an, versuchte die Kinder zu irgendwelchen Spielen zu animieren, doch ohne großen Erfolg. Alle waren irgendwie erschöpft und trauerten der unbeschwerten Atmosphäre nach.
„Das hättest du doch nicht erwartet.“, sagte Jack in ihr Schweigen hinein.
„Was?“, fragte Julia desinteressiert, sie war wohl gerade in Gedanken versunken gewesen.
„Na, dass du unsere Anaïs kennen lernst!“, erwiderte Jack, als wäre es das normalste der Welt.
„Stimmt. Das hätte ich nicht erwartet.“, murmelte Julia.
„Sei nicht traurig, Julia. Wer nicht geht, kann auch nicht wiederkommen. Alles hat seine guten Seiten.“
Julia rümpfte ihre Nase und sagte: „Ich will ja gar nicht zurück, ich will bloß, dass Anaïs wieder da ist.“
Jack lächelte und schnappte sich eine Nuss, um darauf herumzukauen.
„Wir sehen unsere kleine Spanierin sicher bald wieder.“, sagte er schließlich mit vollem Munde.
„Meinst du?“
„Na klar!“

Plötzlich hielt der Bus an. Katja redete wieder darauf los und huschte durch den Bus. Julia und Jack hatten ein kleines Nickerchen gehalten und deshalb nichts von ihrer Ankunft mitbekommen.
„Julia! Komm, deine Mama wartet schon auf dich.“, sagte Katja.
Julia sprang auf stopfte alles was sie ausgepackt hatte wieder in ihre Tasche und stieg dann gemächlich, wie sie am Sonntag in den Bus gestiegen war, aus.
„Julia!“, rief ihre Mutter schon und kam mit wehendem Haar auf sie zu um sie stürmisch zu umarmen. Nebenbei drückte sie Julia die Nase noch mit voller Wucht platt, so dass das erste was ihre Mama von Julia hörte ein ‚Au’ war.
„Und Julia, wie war’s? Ich hab mir tierische Sorgen um dich gemacht und die ganze Zeit vermisst.“
Julia sagte nichts, sie dachte nur. Sie dachte: „So was Blödes, warum schickst du mich denn erst dahin, wenn du es danach bereust. Ich, ja, ich wollte nicht.“
Ihre Mama lächelte sie weiterhin an und fragte: „Na, hast du denn wenigstens eine Freundin gefunden?“
Julia nickte.
„Na, dann stell sie mir doch einmal vor.“
Julia schüttelte ihren Kopf.
„Was? Warum den nicht, ist es dir peinlich, wenn sie deine Mama trifft?“, fragte ihre Mama verwundert.
Julia schüttelte wieder ihren Kopf.
„Rede doch mal mit mir, Julia.“
„Sie ist nicht hier.“, sagte Julia kurz und bündig. Nur nicht zu viel reden.
„Und warum nicht?“
„Weil sie in Spanien ist.“
„In Spanien?“, fragte ihre Mama nach.
„Ja.“

Mam_Julia

„Ach, Julia, lass dir doch nicht immer alles aus der Nase ziehen. Erzähl doch mal mehr über diese Anna.“
„Anaïs.“, sagte Julia.
„Anaïs, dann erzähl doch mal etwas über Anaïs.“
„Sie ist aus Spanien.“, sagte Julia, und als ihre Mutter nicht erwiderte, fuhr sie zögernd fort: „Anaïs ist  anders als alle anderen. Ich mag sie. Sie spricht Spanisch.“
Ihre Mama sah sie auffordernd an, doch es kam nichts mehr.
„Und?“„Sie kann gut klettern.“
„Und weiter?“
„Nichts weiter.“, sagte Julia.

„Ach komm, ein wenig kannst du mir doch noch erzählen. Was machen denn ihre Eltern?“ Julia zuckte nur mit den Schultern.
„Hat sie Geschwister?“
Julia zuckte mit den Schultern.
„Klettern hast du gesagt... Ist sie in einem Verein?“
Julia zuckte mit den Schultern.
„Warum ist sie den in das Camp gefahren?“, bohrte ihre Mama weiter.
Und wiederum zuckte Julia mit den Schultern.
„Sag mal hat dieses Mädchen den kein Wort zu dir gesagt?“, fragte ihre Mama ungläubig.
„Doch, doch, Anaïs hat ständig geplappert.“, beteuerte Julia.
„Was hat sie denn so gesagt?“
Julia überlegte kurz, schließlich sagte sie: „’Me llamo Anaïs. Te llamas Julia?’ und ‚adiós’“
„’Ich heiße Anaïs. Heißt du Julia?’ und ‚Tschüss’? Das war alles was sie zu dir gesagt hat?“, fragte ihre Mama entgeistert.
„Sie hat schon noch eine Menge mehr gesagt, aber den Rest hab ich nicht verstanden.“
„Hat Anaïs kein Deutsch gesprochen?“
Julia schüttelte ihren Kopf.
„Du hast dich mit einem Mädchen angefreundet, mit dem du kein Wort wechseln kannst?“
Julia nickte wieder.
Da streichelte ihre Mama ihr den Kopf, lachte und fragte sich selbst: „Was hab ich den eigentlich erwartet?“
Jack kicherte in Julias Rucksack, aber Julias Mama konnte ihn natürlich nicht hören.

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